Noch mehr Japanische Serien auf Netflix

3 weitere coole japanische Serien auf Netflix

Erneut geht es um japanische Serien auf Netflix. Wie schon im letzten Beitrag über das Japanisch-Lernen mit Netflix gehe ich nur sehr kurz auf den Inhalt der Serien ein, da es sonst die Spannung verderben könnte — wer liest schon Klappentexte? — und beschreibe dann, warum sie mir gefallen haben.

1. Atelier / Andāwea (Atelier / Underwear)

Eine gelungene japanische Coming of Age-Serie mit 13 Folgen à 45 Minuten, in der man viel über die Modewelt lernen kann. Ich verstehe aber bis jetzt immer noch nicht, warum sie mal Atelier und mal Underwear bei Netflix genannt wird.

1.1 Plot

Die vom Lande kommende Uniabsolventin Mayuko fängt bei dem kleinen Luxus-Unterwäsche-Label „Emotion“ in Tokyo ihren ersten Job an. Er ist jedoch anders, als sie ihn sich vorgestellt hat, da sie durch ihr Studium eigentlich mehr am Material als am Design der Unterwäsche interessiert ist. Sie bleibt trotzdem und versucht, ihren Platz in der Firma und Modewelt zu finden. Natürlich passiert dabei einiges: ungewöhnliche Bekanntschaften, überraschende Intrigen und ein bisschen Romantik — alles, was für Abwechslung sorgt. Die Entwicklung der konfliktreichen Beziehung zwischen Mayuko und ihrer extrovertierten Chefin weist ebenfalls einige Wendungen auf.

1.2 Meinung

Ich hatte, ehrlich gesagt, anfangs Vorbehalte aufgrund der Thematik Unterwäsche und ignorierte diese Serie auf Netflix. Ich dachte, dass die Serie eher an Frauen gerichtet ist und dass man ständig halbnackte Models in Unterwäsche sieht. Eines Tages gingen mir jedoch die interessanten japanischen Serien auf Netflix aus und ich wagte es in meiner „Verzweiflung“, die erste Folge anzuschauen. Sofort wurde mir klar, dass meine Vorurteile unberechtigt waren. Mir gefiel das einzigartige Setting eines luxuriösen Modellabels und ich wollte nach jeder Folge mehr über den weiteren Weg des Labels und der Hauptcharaktere erfahren — auch kamen nicht viele Unterwäsche-Models vor.

Zum Japanischlernen ist diese Netflix-Serie ebenfalls gut geeignet, wobei manchmal Begriff aus der Modewelt und insbesondere Unterwäsche-Welt vorkommen, die man als normaler Japanischlerner nicht so dringend benötigt. Aber man muss natürlich auch nicht alles Unbekannte sofort im Wörterbuch nachschlagen, wenn es um die technischen Askpekte der Unterwäscheproduktion geht. Wobei ich es sehr interessant fand, die einzelnen Schritte zu sehen, die nötig sind, um aus Stoff teure Unterwäsche zu machen. Besonders Serienfans, die endlich einmal etwas Neues sehen möchten und von den japanischen Serien gelangweilt sind, die in der Schule oder Großraumbüros spielen, und Modefans kann ich Atelier wärmstens empfehlen.

2. 100 Manen no Onna-tachi (1 Million Yen Women)

Eine 12-episodige Mystery-Drama-Serie mit Romantik-Elementen, die Einblicke in die Arbeit eines Schriftstellers und das japanische Literatur-Business gibt. Nebenbei bemerkt spielt der Sänger von der seit dem Anime Kimi no naha weltbekannten japanischen Band RADWIMPS die Hauptrolle.

2.1 Plot

Shin Michima ist ein unerfolgreicher junger Schriftsteller, in dessen Haus plötzlich fünf unbekannte junge Frauen auftauchen und mit ihm zusammenleben. Die Frauen bezahlen jeden Monat 1 Million Yen (rund 8.000 Euro) an ihn, damit sie bei ihm wohnen können. Alle Frauen haben vorher eine mysteriöse Einladung erhalten, die sie ohne Michimas Zustimmung eingeladen hatte, bei ihm zu wohnen. Für das Zusammenleben gibt es laut der Einladung zusätzlich bestimmte Regeln, zum Beispiel sind Fragen über das Leben der Frauen oder das Betreten ihrer Zimmer verboten. Mishimas kümmert sich um seine neuen Mitbewohner und arbeitet weiter an seinem nächsten Buch, bis etwas Tragisches passiert.

2.2. Meinung

Ich hatte diese Serie lange Zeit nicht auf dem Schirm, obwohl ich regelmäßig bei Netflix nach japanischen Serien Aussschau halte. Zum Glück habe ich sie vor ein paar Wochen doch noch entdeckt und sie ist sofort auf meiner japanischen Lieblingsserien-Liste gelandet (Meine absolute japanische Netflix-Lieblingsserie ist übrigens Erased). Die Serie fängt sehr mysteriös an: Mishima und alle fünf Frauen sitzen an einem Tisch und essen zu Abend — eine Frau, warum auch immer, ist nackt — und man versteht erst einmal gar nichts, doch Folge für Folge werden die Hintergründe der Charaktere vorgestellt und Geheimnisse gelüftet. Jede Folge dauert (leider) nur 25 Minuten und endet so spanned, dass man wie bei einem guten Anime immer weiter gucken möchte.

Egal ob man diese Serie nur zur Unterhaltung oder auch zum Japanischlernen schauen möchte, die Zeitinvestition lohnt sich auf jeden Fall. Selten fand ich eine japanische Serie so spannend wie diese. Es gibt viele Wendungen und man weiß nie, wie die Geschichte weiter-, geschweige denn ausgeht. Der melancholische Schriftsteller und die jungen Frauen sind nicht nur ungewöhnliche Charaktere, sondern auch noch auf ihre spezielle Art und Weise sympatisch und ich wurde beim Gucken richtig in ihre Welt reingezogen. Vielleicht ist 100 Manen no Onna-tachi auch besonders etwas für Murakami-Fans, da die Grundstimmung leicht melancholisch ist, das Setting irgendwie surreal erscheint, aber auch lustige Szenen nicht fehlen.

3. Guddo Mōningu Kōru (Good Morning Call)

Aufgewacht, hier kommt diese Fernseh-Adaption eines Shōjo-Mangas. Manche werden von euch jetzt aufschreien: Shōjo? Mädchen-Manga?? Sowas guckst du?!? Und ich sage: Ja, gucke ich. Zum einen kann man auch mit Shōjos Japanisch lernen und zum anderen ist die Serie — eine Mischung aus Comedy und Romantik — gar nicht schlecht.

3.1 Plot

Die High School-Schülerin Nao Yoshikawa zieht in ein Drei-Zimmer Apartment in Tokyo ein, nachdem ihre Eltern aufs Land zurückgekehrt sind, um sich um die Familienfarm zu kümmern. Doch sie stellt fest, dass sie nicht allein wohnt. Denn der (bei den Mädchen) beliebteste Junge ihrer High School, Hisashi Uehara, ist gleichzeitig mit ihr eingezogen. Sie wurden beide von der Vermieterin betrogen und müssen nun zusammen in der gleichen Wohnung wohnen. Natürlich ist es gegen die Schulregeln, dass eine Schülerin und ein Schüler zusammenwohnen, weshalb sie ihr Zusammenleben unter allen Umständen verheimlichen müssen. Yoshikawa und Uehara können sich zwar anfangs nicht ausstehen, doch je besser sie sich kennenlernen, desto …

3.2. Meinung

Diese Serie wurde mir von Netflix vorgeschlagen und obwohl ich nicht so viel Lust auf ein Highschool-Setting mit Romantik hatte, habe ich mir einfach einmal die erste Folge gegönnt. Das Ergebnis: Ich habe beide Staffeln (1: 17 Folgen, 2: 10 Folgen) hintereinander gesehen. Der erste Grund war, dass ich eine japanische Serie gucken wollte, um (wie immer) Japanisch zu üben. Zweitens war diese Serie an vielen Stellen total lustig und drittens hatte ich nach ein paar Folgen meine Lieblingscharaktere, die ich — zu­ge­ge­be­ner­ma­ßen auch in ihren romantischen Belangen — weiterverfolgen wollte. Die Situationskomik und die oft sehr überzeichneten/klischeehaften Charaketere, vor allem die Hauptcharakterin, sind sehr japanisch, weshalb ich die Serie zwar nicht uneingeschränkt empfehlen kann, aber einen Versuch sollte es wert sein.

Wer ein High School-Setting und japanischen Humor mag und eine etwas nervige Hauptcharakterin, die sich manchmal wie ein Kleinkind verhält, sowie eine sich teilweise wiederholende Story aushalten kann, der wird belohnt mit einer soliden Romantik-Comedy, die sich selbst nicht zu ernst nimmt. Im ersten Teil der Serie sind die Charaktere noch Schüler, aber in der zweiten Staffel geht es weiter. Dann sind sie Studenten und es gibt neue Charaktere, Missverständnisse und Dreiecksbeziehungen.

4. Welche japanischen Serien (auf Netflix oder woanders) schaut ihr?

Danke fürs Lesen! Mich würde zum Schluss interessieren, welche japanischen Serien ihr denn gerade schaut, sei es auf Netflix oder auf anderen Webseiten. Was könnt ihr empfehlen und was nicht? Habt ihr die vorgestellten Serien schon gesehen? Was ist eure Meinung zu meinen vorgestellten Serien?

Bildquellen

https://www.photo-ac.com/main/detail/3683221?title=%E9%A3%9F%E4%BA%8B%E3%81%97%E3%81%AA%E3%81%8C%E3%82%89%E3%83%86%E3%83%AC%E3%83%93%E3%81%A7%E3%83%A9%E3%82%A4%E3%83%96%E3%82%92%E8%A6%8B%E3%82%8B%E7%94%B7%E6%80%A7&searchId=37418671

https://www.imdb.com/title/tt6686450/?ref_=rvi_tt

https://www.imdb.com/title/tt5520732/?ref_=rvi_tt

https://www.imdb.com/title/tt4790548/?ref_=fn_al_tt_1

3 Antworten auf “3 weitere coole japanische Serien auf Netflix”

    1. Hi Tobias,

      danke für deinen Tipp! Die Serie habe ich auch schon einmal auf Netflix entdeckt, aber leider bin ich noch nicht dazu gekommen, sie zu gucken. Das werde ich dann wohl so schnell wie möglich nachholen! Ich habe gerade schon ein paar Minuten geschaut und bemerkt, dass das Japanisch relativ schwer ist. Also, eine gute Übung für fortgeschrittene Lerner (oder mit deutschen Untertiteln eine Serie zum Genießen) 😉

      Viele Grüße

      Flo

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