Updated: 14.06.2020
Das Leben ist oft anstrengend und besonders Japanischlernen bedeutet viel Arbeit. Daher ist es gut, wenn man Hilfsmittel hat, die das Lernen einfacher und effektiver machen. Aus diesem Grund möchte ich euch heute ein Browser-Add-On, eine App sowie eine Webseite vorstellen, die ich persönlich zum Japanischlernen verwende und eurer Lernerei einen Boost verschaffen können.
Inhalt
1. Add-On: Rikaichan/Rikaichamp
Das Add-on Rikaichan (Chrome) bzw. Rikaichamp (Mozilla Firefox) ist einfach nur genial und mein absoluter Favorit in der heutigen Liste. Ich bin wirklich froh, in einer Zeit zu leben, in der es so etwas gibt. Wenn man mit aktiviertem Add-on im Browser über japanische Wörter in Hiragana, Romaji oder Kanji den Mauszeiger bewegt, zeigt es die Bedeutung an. Damit kann man innerhalb einer Sekunde unbekannte Vokabeln, Kanji und teilweise auch Grammatik nachschlagen.
Gerade bei Kanji ist es ein Grauen, sie manuell per Radikalsuche nachzuschlagen, weshalb dieses Add-on das Leben deutlich einfacher macht. Ich benutze es immer, wenn ich Japanisch im Internet lese. Auf diese Weise kann ich längere japanische Texte mit vielen unbekannten Wörten ohne viel Wörternachschlagen und damit Lesestopps relativ schnell lesen.
Natürlich ersetzt Rikaichan nicht das Lernen von Vokabeln und Grammatik, weil Lesen ohne Add-on aber dafür mit viel Japanischwissen immer noch flüssiger geht. Aber Rikaichan motiviert einen dazu, sich doch eimmal an schwierigeren japanischen Texten zu versuchen und als Bonuseffekt viele neue Vokabeln aufzuschreiben.
Beachtet bitte, dass sich die Namen von Add-Ons schnell verändern können. Früher hieß zum Beispiel das Add-On auch für Mozilla Firefox Rikaichan und nicht Rikaichamp. Es kann daher sein, dass wenn ihr diesen Artikel lest, die Add-Ons schon wieder ihre Namen gewechselt haben. Auch ist es möglich, dass ein solches Add-On ebenfalls für andere Browser wie Safari erhältlich ist. Am besten ihr googelt einfach „Japanese Scroll Tool for Browser X“, dann findet ihr bestimmt das richtige aktuelle Tool für euch.
Hier ist der Link für das Add-On:
2. App: Yomiwa/Imiwa
Yomiwa ist eine Wörterbuch-App für Android (kostenlos) und iOS (9,99 €). Man kann japanische Begriffe in japanischer oder lateinischer Schrift oder umgekehrt englische oder deutsche Wörter in die Wortsuche eingeben. Es gibt zudem noch andere installierbare Sprachen. Auch ist es möglich, Schriftzeichen mit den Fingern zu malen, die von Yomiwa mit etwas Glück als das gesuchte Wort erkannt werden. Wenn man mit dem Smartphone im Internet surft, ist es außerdem möglich makierte Wörter mit Yomiwa nachzuschlagen.
Der Umfang des Wörterbuches ist sehr groß und alle Wörter kann man sich von einer „lebhaften“ Roboterstimme vorsagen lassen. Ein Minuspunkt ist, dass es leider auch die ein oder andere falsche Übersetzung gibt, weshalb man bei der Verwendung stets das Gehirn einschalten sollte. Viele exotische Wörter und Kanji-Vorschläge für Vokabeln, die normalerweise in Hiragana geschrieben werden, sollte man ebenfalls mit Vorsicht genießen. Cool ist aber, dass von Japanern häufig verwendete Wörter mit „common“ markiert sind. Somit kann man sich beim Lernen auf die gebräuchlichen Vokabeln konzentrieren.
Neben dem japanischen Wörterbuch bietet Yomiwa noch weitere kostenlose Funktionen. Dazu zählen zum Beispiel „Today’s List“. Dies ist eine täglich neu von der App zusammengestellte Liste von Vokabeln mit dazugehörigen News-Artikeln japanischer Nachrichtenseiten. Die News-Artikel kann man zusätzlich lesen, wobei die Bedeutungen und Lesungen aller Wörter angezeigt werden. Die Tagesliste motiviert (zwingt) einen jeden Tag, neue Wörter anzuschauen, die man dann nach Belieben lernen kann.
Eine weitere Funktion ist die persönliche Erstellung von Wortlisten. Diese Funktion finde ich sehr praktisch, da man Vokabeln superschnell in Vokabellisten zusammenstellen und diese lernen kann. Ich verwende Yomiwa oft beim Schauen von japanischen Serien. Taucht ein unbekanntes Wort, suche ich es in der App, schicke es in eine Wortliste und lerne diese Liste zuhause, in der Bahn oder wenn ich sonst etwas Zeit habe. Seit dem letzten Update gibt es zudem eine Flashcard-Funktion, die es erlaubt, die Wortlisten ähnlich wie bei Anki als Flashcards zu lernen. Man kann die Wortlisten außerdem als Yomiwa-, Text- oder Ankidatei exportieren und diese in anderen Apps flexibel weiterbenutzen.
Auch ist noch die Browser-Funktion zu erwähnen, mit der man mit Yomiwa im Internet surfen kann. Der komplette Text einer japanischen Webseite wird dann mit Übersetzungen versehen: Wenn man auf ein Wort klickt, erscheint wie bei Rikaichan die Übersetzung, die man abspeichern kann. Die Brower-Funktion ist zwar nicht so gut wie bei Rikaichan auf dem PC, aber sehr nützlich, um unterwegs neue Wörter in seine Wortlisten auf dem Handy aufzunehmen.
Es gibt noch weitere Funktionen, wie die Analyse von eingegeben japanischen Sätzen, die Erkennung von japanischer Schrift per Handykamera (für 3,79 €) oder einen Chat mit anderen App-Benutzern, aber diese nutze ich kaum. Falls ihr euch die App also herunterladet, gibt es noch weitere mehr oder weniger sinnvolle Sachen zu entdecken.
Ich selbst habe kein Iphone, doch ein Apple-Jünger sagte mir, dass es auch eine kostenlose App namens „Imiwa“ fürs Iphone gibt, die fast genauso wie Yomiwa ist. Probiert die doch auch einfach einmal aus, falls ihr Apple-Geräte habt.
Hier sind die Links für die Apps:
3. Webseite: News Web Easy
News Web Easy ist eine Webseite des japanischen Fernsehsenders NHK. Wie der Name schon sagt, sind auf ihr einfache und sehr kurze News-Artikel auf japanisch zu finden. NHK berichtet meist über japanbezogene Themen, die nicht auf einer deutschen Nachrichtenseite stehen und damit in doppelter Weise interessant sind — zum Lernen und Informieren. Manche Artikel sind gleichzeitig vereinfachte Versionen von echten Fernsehbeiträgen, wodurch man zusätzlich den Fernsehbericht in normalem Japanisch sehen kann.
Die Artikel eignen sich gut für Anfänger, da alle Kanji mit Furigana bestückt sind und komplizierte Wörter leicht verständlich erklärt werden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass alle Artikel eine Tonspur besitzen und man somit neben Lesen auch Hören üben kann. Als Kritikpunkte sehe ich die Kürze der Artikel und für fortgeschrittene Lerner ihre Einfachheit. Ich lese die Artikel aber auch noch regelmäßig, weil sie mir gefallen und ich immer noch auf neue, unbekannte Wörter stoße.
Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass die einzelnen vorgestellten „Japanisch-Hacks“ nicht alle in gleicher Länge besprochen wurden, da ich über Yomiwa einfach am meisten zu schreiben wusste;) Wie sieht es denn bei euch aus? Benutzt ihr diese Tools zum Japanischlernen bereits oder kennt ihr noch andere — vielleicht sogar bessere — zum Lernen? Oder findet ihr die vorgestellten Tools nicht so toll? Hinterlasst doch bitte einen Kommentar!